Procreate für Animation nutzen - Geht das überhaupt?
Möchtest du hauptsächlich Procreate nutzen, um Animationen zu erstellen, aber bist dir nicht sicher, ob das geht? Hast du gehört, dass Animationen nur mit komplizierten Programmen, wie After Effects erstellt werden können oder sogar dass du “richtige” Aufträge nur mit After Effects umsetzen darfst? Dann lies dir unbedingt diesen Artikel durch, denn ich werde mit den Mythen rund um dieses Thema aufräumen. Ich werde dir die Vor- und Nachteile vorstellen, die dich erwarten, wenn du mit Procreate Animationen erstellst. Und ich gebe dir Tipps, um wirklich qualitativ hochwertige Animationen in Procreate zu erstellen.
Egal, ob du noch AnfängerIn, oder schon fortgeschritten bist – Procreate ist ein richtig tolles Tool, um Animationen umzusetzen. Die wunderbare Zeichenapp hat geniale Werkzeuge, um schnell und einfach Bilder zum Leben zu erwecken. Manche denken, dass sich Procreate nur für das Zeichnen und Malen eignet, aber durch den eingebauten Animationsassistenten, kann man die App auch dazu nutzen, geniale Animationen zu erstellen. Zusätzlich bietet Procreate viele unterschiedliche Brushes und Texturen, die dir dabei helfen deine Animationen und Hintergründe noch schöner auszuarbeiten.
Kann man echte Animationen in Procreate erstellen?
Meine Antwort ist: Jaaaaa! Obwohl viele Designer es bevorzugen mit Adobe Animate, After Effects, oder sogar mit 3D Programmen zu arbeiten, bekommt man in Procreate diesen einzigartigen “Frame by Frame” Look. Procreate ist außerdem ein toller Einstieg in die Welt der handgezeichneten Animation, für die man keine Vorkenntnisse braucht. Achte nur darauf, dass du genug Ebenen zur Verfügung hast, wenn du komplexere Animationen erstellen möchtest.
Ist es denn heutzutage überhaupt noch gefragt händisch und Bild für Bild zu animieren?
Ja, definitiv. Während die meisten Animationen mit dem Computer erstellt werden, hat handgezeichnete Frame by Frame Animation eine ganz besondere Wirkung. Zudem kann handgezeichnete Animation dir dabei helfen Animationen und Bewegung allgemein besser zu verstehen und einfach mal zu starten. Am wichtigsten ist es nämlich, dass du es dir nicht zu kompliziert machst und einen einfachen Weg für dich findest. Und da muss es eben nicht gleich das schwierigste Tool sein!
Warum sollte man Procreate für Animationen nutzen?
Procreate eignet sich wirklich gut für den Einstieg in die Welt der Animation. Mit dem Animationsassistenten kannst du Bewegtbild-Ideen schnell ausprobieren und testen. Durch das Bilden von Gruppen kannst du aber auch schnell komplexere Dinge animieren. Am genialsten finde ich es, dass ich alles in einem Tool integriert habe. Da es eigentlich ein Zeichenprogramm ist, kann ich durch die integrierten Brushes wunderschöne Illustrationen erstellen und diese dann im Nachgang animieren. Oder ich plane gleich von Anfang an, eine Animation zu erstellen und setze diese mit dem Animationsassistenten und den Zeichenwerkzeugen von Procreate um. Beide Wege funktionieren gleich gut. In klassischen Animationsprogrammen muss man dagegen erst das sogenannte “Footage” in externen Programmen erstellen und diese dann importieren. Oft sind auch die Zeichentools nicht so gut, wie die von Procreate. Und ganz ehrlich, die eingebauten Brushes, das Farbtool und die ganze User-Experience ist kaum zu toppen, oder? Mp4, GIF oder animiertes PNG? Alles animierte Formate, die du aus Procreate heraus speichern kannst und das ohne lange Wartezeiten oder aufwändiges rendern. Mehr braucht man eigentlich fast nicht. Procreate Animationen eigenen sich für mich am besten für kleinere Projekte, GIFs und kurze Socialmedia-Clips.
Wann solltest du lieber andere Programme benutzen?
Butter bei die Fische…wenn du einen langen Kurzfilm oder Erklärfilm erstellen möchtest, ist Procreate wahrscheinlich NICHT die beste Wahl. Hier kommt das Programm einfach an seine Grenzen, weil du je nach iPad nur eine bestimmte Anzahl an Ebenen zur Verfügung hast. Du kannst zwar deinen Film auf mehrere Projekte aufteilen und später in einem Schnittprogramm zusammenschneiden, aber so richtig viel Spaß macht das nicht. Solltest du wirklich komplexe Dinge animieren wollen, würde ich dir auch immer eher zu Procreate Dreams oder After Effects raten. Dort hast du die Möglichkeit Spuren zu erstellen. Du musst also nicht alles in Gruppen verpacken, wenn du Dinge gleichzeitig bewegen willst, sondern kannst verschiedene animierte Elemente gleichzeitig animieren. Wenn du mehr über das Programm Procreate Dreams erfahren möchtest, kannst du dir diesen Artikel gleich als Nächstes anschauen.
Wie kann man sicher sein, dass ein Procreate Film eine hohe Auflösung hat?
Mehrere Dinge beeinflussen die Qualität eines Procreate Films: Die Größe der Leinwand, die Bewegungen, die du ausführst und was du später mit der finalen Animation machen möchtest. Einen HD Film kannst du in der Auflösung von 1920x1080 px anlegen und aus Procreate als MP4 abspeichern. GIFs und GIF Sticker kannst du ebenfalls sehr gut in hoher Auflösung speichern. Bei GIFs empfehle ich dir mit Dithering zu arbeiten und immer ”In hoher Auflösung abspeichern” auszuwählen. Dir sollte außerdem bewusst sein, dass zu viel Drehung oder Vergrößern und Verkleinern zu Qualitätsverlust führen. Procreate ist ein pixelbasiertes Programm und bestimmte Bewegungen führen dazu, dass Objekte an den Rändern unscharf werden können. Du kannst also sehr wohl hochauflösende Filme in Procreate erstellen, die du auch in Kinoqualität abspielen könntest, wenn du ein paar Dinge beachtest.
Was macht Procreate also so besonders für Animationen?
Es gibt mehrere Gründe, warum es sich lohnt Animationen mit Procreate zu erstellen:
1. Die intuitive Oberfläche macht es Künstlern besonders einfach in die Welt des digitalen Zeichnens und animieren einzusteigen. Durch das iPad kannst du wirklich überall animieren. Auch im Café. Versuch das mal mit After Effects bei einem größeren Projekt. :-P
2. Die zahlreichen Pinsel innerhalb des Programmes helfen dir dabei, künstlerisch einzigartige Werke zu erstellen, die sich dann auch noch bewegen.
3. Procreate ist mit 12,99 (Stand Feb. 2024) wirklich günstig und hat kein Abomodell. Du kannst also relativ einfach und risikolos starten.
4. Durch den Animationsassistenten und die Zwiebelschicht lernst du schnell, wie sich Dinge bewegen und du verbesserst easy deine Fähigkeiten. Oft braucht man gar nicht viel Technik-Schnick-Schnack. Die ersten animierten Zeichentrickfilme wurden schließlich händisch erstellt komplett ohne ein Computerprogramm.
5. Die meisten von uns benutzen Procreate ja eh schon. Also warum nicht auch mal etwas anderes ausprobieren und aus den Bildern Animationen machen? Es braucht einfach nicht immer tausend Tools.
6. Der Look. Ganz ehrlich. Manchmal kann ich diese glatten Vektoranimationen auch nicht mehr sehen. Für mich fehlt da einfach das Besondere und der Charme. Flüssige und organische Bewegungen sind manchmal sogar einfacher in Procreate zu erstellen, als in After Effects.
Zusammenfassung
Am Ende ist es wohl am wichtigsten, die eigene Kreativität in den Vordergrund zu stellen. Was fällt dir leicht? Wo fühlst du dich wohl und was hilft dir dabei in den kreativen Flow zu kommen? Es geht wie bei allen kreativen Disziplinen am Ende darum, seinen eigenen Weg zu finden. Da gibt es kein Richtig oder Falsch. Und warum nicht flexibel bleiben? Wenn du einmal die Procreate Animation gemeistert hast, kannst du auch einfach mit anderen Tools weitermachen und später zwischen den Tools hin und her springen. An diesem Punkt befinde ich mich gerade. Mann kann nämlich auch Procreate Dateien in After Effects weiter animieren und sich so das Beste aus zwei Welten sichern. Deiner Kreativität sind also keinerlei Grenzen gesetzt und für den Anfang ist Procreate einfach genial.
Abschließend bleibt also zu sagen, dass Procreate ein fantastisches Tool ist, um kleinere Animationen in hoher Qualität zu erstellen. Viele DesignerInnen, die ich kenne, nutzen ausschließlich Procreate und arbeiten so mit auch mit Kunden zusammen.
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