Weiße Ränder beim Füllen in Procreate? Das hilft!

Du füllst eine Fläche in Procreate, ziehst schön brav die Farbe rüber – und zack: Da ist sie wieder. Diese feine, helle Kante am Rand, die aussieht wie ein Mini-Heiligenschein in Weiß. 😩 Du bist nicht allein! Dieses Problem begegnet vielen, die mit Procreate arbeiten – egal ob AnfängerIn oder fortgeschritten.

In diesem Artikel zeige ich dir, woran die weißen Ränder liegen, wie du sie vermeidest und welche Einstellungen du kennen solltest, um deine Flächen sauber zu füllen – ganz ohne Lücken.

Warum entstehen überhaupt weiße Ränder?

Das Problem taucht vor allem dann auf, wenn du die Farbe in Procreate direkt auf eine geschlossene Kontur ziehst.

Diese Funktion nennt sich Color Drop.

Zum Füllen ziehst du also eine Farbe aus dem Farbfeld oben rechts in eine geschlossene Form – aber: Procreate macht einen kleinen Sicherheitsabstand, um nicht versehentlich über Linien hinaus zu malen. Wenn die Konturen nicht ganz sauber oder deckend sind, bleibt ein dünner Rand übrig und die Fläche wird nicht ordentlich gefüllt oder lässt sich gar nicht füllen.

Häufige Ursachen für Probleme mit dem Color Drop Werkzeug:

  • Die Form ist nicht 100 % geschlossen.

  • Die Füll-Schwelle ist zu niedrig eingestellt.

  • Die Kontur hat eine leichte Transparenz.

  • Du verwendest eine Textur- oder Pinselstruktur mit kleinen Lücken.

Der Trick mit dem Füll-Schwellenwert

Das Wichtigste zuerst: Halte den Apple Pencil nach dem „Reinziehen“ der Farbe kurz gedrückt. Dann erscheint oben eine kleine Anzeige: Color Drop: Schwellen-Wert.

So geht’s richtig:

  1. Wähle deine Farbe.

  2. Ziehe sie per Drag & Drop in die Fläche, die du füllen möchtest.

  3. Halte den Finger oder Apple Pencil gedrückt, anstatt direkt loszulassen!

  4. Ziehe dann nach rechts oder links, um die Schwelle anzupassen.

    • Nach rechts bedeutet: Die Füllung breitet sich mehr aus.

    • Nach links bedeutet: Die Füllung zieht sich zusammen.

  5. Lass los, wenn die Fläche sauber gefüllt ist – ohne Lücken am Rand.

🎯 Tipp: Ein Wert zwischen 45 % und 70 % funktioniert in den meisten Fällen gut. Du musst ein bisschen testen, je nach Linienart und Pinselstruktur.

Alternative Methoden zum sauberen Füllen

Manchmal reicht die Schwellenanpassung nicht aus. Dann helfen diese Alternativen:

1. Füllen per Auswahl-Werkzeug

  • Gehe auf das Auswahlwerkzeug (S-förmiges Icon).

  • Wähle „Freihand“ oder „Automatisch“.

  • Zeichne die Fläche oder tippe darauf.

  • Klicke auf „Füllen“ in der unteren Menüleiste.

  • Vorteil: Mehr Kontrolle über komplexe Formen.

2. Händisches Füllen auf einer Ebene unter der Outline

  • Mach eine neue Ebene unter deiner Outline und färbe die Fläche darunter händisch, wie bei einem Ausmalbuch

  • Achte nur darauf, dass du nicht über die Linien hinausmalst.

Bonus-Tipp: So vermeidest du Lücken von Anfang an

Wenn du Outlines mit einer Textur oder einem Aquarell-Pinsel zeichnest, enthält die Linie oft kleine transparente Stellen. In solchen Fällen:

  • Zeichne die Kontur auf einer separaten Ebene.

  • Fülle auf einer Ebene darunter – so bekommst du keine harten Übergänge.

  • Oder: Verwende gleich deckendere Pinsel für Linien, die du später füllen willst.

Mini-Übung: Füll-Falle entschärfen 🎨

Hier eine kleine Übung zum Nachmachen:

  1. Zeichne einen einfachen Kreis mit einem Monoline-Pinsel.

  2. Zieh eine Farbe rein, halte gedrückt und spiele mit der Schwelle.

  3. Zeichne dann denselben Kreis mit einem strukturierteren Pinsel (z. B. Aquarell).

  4. Versuche erneut, ihn zu füllen – und beobachte, was passiert.

  5. Probiere alternativ das Auswahlwerkzeug aus.

→ So merkst du direkt, welche Methode für deinen Stil am besten funktioniert.

Fazit: Nie wieder weiße Ränder

Die kleine Lücke beim Flächenfüllen ist nervig – aber sie ist lösbar. Mit dem Wissen um den Color Drop Wert und ein paar alternativen Methoden bekommst du das in den Griff. Teste dich ruhig durch die verschiedenen Möglichkeiten und finde die Methode, die für deinen Workflow am besten passt.

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Sophia Hutter

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