Lohnt sich das neue iPad Pro 2024 für Kreative?
Seit 2018 zeichne und animiere ich mit meinem iPad. Das iPad und der Apple Pencil der 1. Generation haben mir letztendlich erst Studio Umi und alles drum herum ermöglicht.
Ich habe 2018 mit einem kleinen iPad Pro angefangen digital zu zeichnen. Es war ein Weihnachtsgeschenk und hat für mich alles verändert.
2021 durfte ein größeres iPad Pro mit 12,9 Zoll einziehen und dann kam lange Zeit erst einmal nichts. Kein iPad Mini, kein Basis iPad und keins mit cooler neuer Schwebe-Funktion des Apple Pencils.
Apple hat zwar immer wieder neue iPads herausgebracht, aber ich war bisher so zufrieden mit meinem iPad, dass ich nicht einmal daran gedacht habe mir ein Neues zu kaufen.
Ich gehöre aber auch zu dem Typ Mensch, der monatelang mit einem uralten Handy und gebrochenen Bildschirm herumläuft, weil es ja schließlich noch einwandfrei funktioniert. :-) Auch in vielen meiner Blogartikel habe ich schon beschrieben, dass man auch einfach mit einem gebrauchten, älteren iPad starten kann. Schau gerne einmal HIER vorbei, um zu erfahren, wo du gute gebrauchte iPads bekommen kannst.
Also versteh mich bitte nicht falsch mit diesem Artikel. Du brauchst kein neues iPad, wenn dein Altes noch gut funktioniert.
Trotzdem hat mich das neue iPad 2024 sofort überzeugt und mein Tech-Herz begeistert und deswegen musste ich einfach einen Artikel darüber schreiben.
Bei dem ganzen Hype sticht für mich ganz klar der neue Apple Pencil Pro hervor, der aber leider nur mit den neuen iPads kompatibel ist.
Und auch aus der Studio Umi Community auf Instagram haben mich einige Fragen zu den neuen iPads erreicht:
Was macht den Apple Pencil Pro so besonders & funktioniert er auch mit den älteren iPads?
Wo liegt der Unterschied zwischen dem Air und dem Pro?
Was ist der Unterschied zu den vorherigen Modellen?
Lohnt es sich umzusteigen als Digital Artist?
All diesen Fragen möchte ich in diesem Artikel beantworten. Aber starten wir erst einmal mit den Fakten und mit dem neuen Schmuckstück.
Der neue Apple Pencil Pro:
Nach dem Apple Pencil der 1. & der 2. Generation, dem USB-C Apple Pencil kommt jetzt der Apple Pencil Pro!
Er soll das Zeichnen auf dem iPad noch natürlicher machen und an echte Zeichenutensilien erinnern. Besonders die coolen, neuen Features haben mich von dem Pencil überzeugt: Squeeze, Rotation & haptisches Feedback sind einfach richtig genial und ich bin so gespannt, wie die App Developer diese neuen Möglichkeiten in den unterschiedlichen Apps verwenden werden.
Der Apple Pencil Pro liefert ein sehr präzises und spannendes Werkzeug für digitale Illustration.
Leider ist der Apple Pencil Pro nur mit den neuen iPad Pros (13 & 11 Zoll, M4) und den neuen iPad Airs (13 & 11 Zoll, M2) aus 2024 kompatibel und kostet aktuell 149 Euro. (Stand Mai 2024)
Schauen wir und die unterschiedlichen Funktionen einmal im Detail an:
Die “Drücken” Funktion:
So funktioniert es: Drücke den Apple Pencil Pro im vorderen Bereich an den Seiten zusammen, um schnell und einfach eine Werkzeugpalette einzublenden.
Unter Einstellungen kannst du diese Geste auch für andere Aktionen verwenden: Wähle hier zusätzlich zu der Werkzeugpalette zwischen “Aktuelles Werkzeug/Radiergummi wechseln”, “Aktuelles/letztes Werkzeug wechseln”, Farbpalette anzeigen, Tinteneigenschaften einblenden, Kurzbefehl aus.
So zeigt sich die “Drücken” Funktion in Procreate: Aktuell (Stand Mai 2024) ist das Feature noch nicht als Update in Procreate für die breite Masse verfügbar. In Procreate Beta Versionen wurde allerdings schon gezeigt, dass das Drücken auf den Apple Pencil genutzt werden kann, um schnell zwischen einzelnen Ebenen zu wechseln. Man kann “Drücken” auch als Farbwähler konfigurieren, oder als schnelle “Quickshape Funktion. Mit einmal drücken auf den Apple Pencil wird damit sofort jeder gekritzelte Kreis rund.
So zeigt sich die Squeeze Funktion in anderen Apps:
In Procreate Dreams soll eine Animation durch Drücken des Apple Pencil gestartet oder gestoppt werden können.
In der Notizen App von Apple kann man durch die “Squeeze Funktion” schnell zwischen unterschiedlichen Stiften wählen und die Farbigkeit einstellen. In Notizenapps wie Zinia und Goodnotes, ist dies ebenfalls schon möglich.
Die Rotations-Funktion:
So funktioniert es: Drehe den Stift beim Zeichnen um unterschiedliche Strichstärken zu erzielen. Dieses Feature ist tatsächlich besonders interessant, für alle Handlettering und Kalligraphie KünstlerInnen. Möglich wird dies durch einen Gyrosensor, der die Drehung des Stifts erkennen soll.
So zeigt sich die Bare Role Funktion in Procreate: Auch hier ist das Feature aktuell noch in der Beta Version. Aber es soll sich wohl für die einzelnen Brushes an- und ausschalten lassen. Besonders für Stempelbrushes lohnt sich die Rotationsfunktion. Diese können nun auch in anderen Winkeln einfach platziert werden. Beim “Verflüssigen” in Procreate ist die Rotations-Funktion wohl auch spannend, da der Wirbel nun präziser gesteuert werden kann.
In Procreate Dreams wird die Rotations-Funktion den Live Action Modus vereinfachen und einfacheres Drehen beim animieren ermöglichen.
Haptisches Feedback:
So funktioniert es: Beim Doppeltippen und bei Interaktionen mit der Benutzeroberfläche bekommst du haptisches Feedback. Du spürst also einen leichten Puls, wenn du bestimmte Aktionen ausführst. Wenn du wie ich oft mal aus Versehen doppelt tippst, kommt dieses Feedback sehr zu Gute. In den Einstellungen kannst du diese Funktion auch wieder abschalten.
In Procreate fühlt man jetzt kleine Vibrationen im Auswahlwerkzeug. Außerdem spürt man es jetzt, wenn einrasten aktiviert ist.
Die Schwebefunktion/Schatten:
Die Schwebefunktion gibt es bereits seit dem letzten Update. Sie zeigt dir die Pinselspitze an und damit wo genau du den Apple Pencil aufkommen lässt. Dadurch kannst du noch präziser Zeichnen. Besonders cool finde ich den kleinen Schatten, den der Apple Pencil Pro zum Beispiel in der Notizen App erzeugt.
Doppeltippen:
Auch diese Funktion kennen wir bereits. Durch das Doppeltippen kann man schnell zwischen Radiergummi und Pinsel wechseln. Und das passiert jetzt mit haptischer Unterstützung.
Apple Pencil Pro jetzt auch ortbar:
Ein Feature das mir in Zukunft sicher einige Euros sparen wird: Der Apple Pencil wird jetzt auch in “Wo ist?” angezeigt. Zumindest in der Theorie. XD Als ich es ausprobiert habe, konnte der Stift nicht direkt geortet werden, sondern es erschien “Kein Standort gefunden”. Aber ich bin sicher, dass das in Zukunft noch besser funktioniert.
Das neue iPad Air 2024:
Das neue Air ist meiner Meinung nach inzwischen das beste Einsteigermodell für Alle, die mit digitaler Illustration starten wollen, aber keine Lust haben so viel Geld für ein iPad Pro auszugeben.
Das iPad Air gibt es ab 699 Euro und in 2 Größen: 11 & 13 Zoll. Es hat den M2 Chip integriert und ist damit deutlich schneller als ältere iPads. Es kommt in 4 verschiedenen “Farben”. :-) Alles softe pastell Töne, die ich persönlich aber sehr schick finde.
Beide Air Größen haben ein hochauflösendes Liquid Retina Display, das dir ein brillantes, reaktionsschnelles und farbgenaues Seherlebnis liefert.
Die Kamera ist beim Air und auch beim neuen Pro quer angebracht.
Beim Speicherplatz kann man zwischen 128, 256, 512 und 1 TB wählen und die iPad Air Modelle kommen mit 8GB RAM.
Das Air hat außerdem einen Liquid Retina Display, es nutzt den großer P3 Farbraum, True Tone & eine Antireflex-Beschichtung, die das iPad weniger spiegeln lässt.
Also insgesamt eine runde Sache. Leider konnte ich das iPad Air bisher noch nicht selbst testen. Aber dafür das iPad Pro zu dem wir jetzt kommen:
Das neue iPad Pro 2024:
Was macht das neue iPad Pro so besonders? Auffällig ist, dass es das bisher dünnste iPad ist. Ja sogar das bisher dünnste Apple Produkt ever. Wieso ein iPad unbedingt so dünn sein muss erschließt sich mir zwar nicht wirklich, aber ja es ist dünn mit seinen 5,1 mm. XD
Mit einem Ultra Retina XDR Display besitzt es das weltweit fortschrittlichste Display. Damit bekommt man tolle Helligkeit und präzisen Kontrast. Ich möchte unbedingt testen, ob das Zeichnen auf dem iPad nun auch draußen gut möglich ist.
Das iPad Pro hat den neuen M4 Chip und ist damit bestens gerüstet für KI Anwendungen. Wahrscheinlich auch für Animation und 3D Anwendungen. All das werde ich in den nächsten Wochen für euch herausfinden.
Es kommt in Space Schwarz und Silber und sieht damit sehr schick aus. In den großen Terabyte Varianten kann man Nanoglas auswählen. Also eine besondere Beschichtung, die das iPad nicht mehr glatt macht sondern leicht aufraut und trotzdem das Bild gestochen scharf hält.
Ich habe mich gegen die Nanoglas Variante entschieden und verwende weiterhin meine Paperlike Folie für die matte Optik.
Beim Speicherplatz kann man zwischen 256GB, 512GB, 1 TB und 2 TB wählen und die iPad Pro Modelle kommen mit 8GB RAM, bzw. ab 1 TB mit 16 GB RAM
Worin liegt der Unterschied zwischen dem neuen iPad Air 2024 und dem neuen iPad Pro 2024?
Das Air besitzt “nur” den M2 Chip. Das Pro den leistungsstarken M4 Chip.
Das Pro ist dünner und leichter als das Air. (Sollte es nicht eigentlich anders herum sein?)
Das Pro hat den besseren Display.
Beim Pro kann man die Nanobeschichtung wählen.
Die Kamera müsste beim Pro etwas besser sein. Außerdem kommt das Pro mit 4 Mikrofonen in Studioqualität.
Braucht man deswegen unbedingt das Pro? Ich würde sagen als normaler Anwender: NEIN. Wer allerdings in Zukunft mit 3D Programmen oder krasserer Software arbeiten möchte, ist mit dem neuen M4 Chip im iPad Pro wohl am besten dran.
Was ist der Unterschied zu den vorherigen Modellen?
Definitiv das bessere & hellere Display.
Die Möglichkeit den Apple Pencil Pro zu verwenden.
Die Schnelligkeit durch den M2 oder M4 Chip.
Mehr Ebenen in Procreate verfügbar.
Mehr Spuren in Procreate Dreams verfügbar. :-)
Lohnt es sich als Künstler zu wechseln?
Hier würde ich sagen: Es kommt darauf an.
Wenn dein iPad schon ein bisschen älter ist, oder du dich eh schon länger nach einem neuen iPad umsiehst, dann YES! Do it! Der Apple Pencil Pro ist einfach cool und die Helligkeit des Displays sind richtig toll. Du bekommst automatisch mehr Ebenen in Procreate und in Procreate Dreams mehr Spuren.
Für Procreate Dreams-Nutzer wird die Rotations-Funktion in Procreate besonders spannend sein, da nun Rotation im Live Action Modus einfacher wird.
Wenn du aber aktuell total zufrieden bist, dann ignoriere das alles hier und freu dich an deinem funktionierenden Gerät. :-) Als heavy User wollte ich mir das neue Update nicht entgehen lassen, aber das heißt nicht, dass du das auch tun musst oder gar brauchst.
Für wen könnte ein Wechsel wirklich spannend sein?
Handlettering Artist, Designer & Schriftgestalter aufgepasst: Durch den neuen Apple Pencil mit der Rotationsfunktion wird das Gestalten mit dem iPad jetzt noch cooler.
3D Artists & Videoschnitt Leute, die viel Power brauchen. Die gibt es jetzt durch den M2 bzw. M4 Chip.
Alle, die schon länger auf ein neueres Modell updaten wollten, aber von der bisherigen Auswahl nicht überzeugt waren. Es lohnt sich jetzt umzusteigen.
Hast du Fragen zu den neuen iPads oder dem neuen Apple Pencil Pro? Hinterlasse gerne einen Kommentar. Ich freue mich und hier werden mit Sicherheit in Zukunft noch mehr Updates kommen. Spätestens, wenn das neue Betriebssystem für die iPads im Juni auf der WWDC24 vorgestellt wird.
Stay tuned.
Deine Sophia
*Dieser Artikel wurde nicht gesponsert.